„Die Familie ist in Mexiko noch ein Heiligtum“
Für die deutschen Bischöfe ist der Kölner Weihbischof Heiner Koch zum Weltfamilientreffen gereist. Seit Dienstag, dem 13. Januar, befindet er sich in Mexiko-Stadt.
In der 25 Millionen-Metropole wurde der deutsche Bischof in einem Viertel untergebracht, in der die deutsche Gemeinde zu Hause ist. In einem Interview mit Domradio, das als Audio abrufbar ist, betont Bischof Koch, dass der Weltfamilientag die katholische Stimme zum Thema Familie hörbar machen wolle.
Das Weltfamilientreffen sei prinzipiell nicht mit dem Weltjugendtag vergleichbar, da der Vorkongress mit seinen 10.000 Teilnehmern eine ganz andere Größenordnung vorlege als ein Weltjugentag. Zudem nähmen am Familienkongress neben den Ehepaaren selber sehr viele Experten und Seelsorger aus der Familienpastoral der Diözesen und Werke teil.
Christen setzten sich derzeit vom Familienverständnis der Gesellschaft ab. Eine Familie sei eine Hausgemeinschaft, eine Lebensgemeinschaft aller Generationen, betonte Bischof Koch. Die starke Familienbindung über alle Generationen hinweg, die Bischof Koch in Mexiko vorgefunden habe, sei vollkommen verschieden vom Familienverständnis, das derzeit in Deutschland vorherrsche.
In der deutschsprachigen Gemeinde in Mexiko-Stadt gebe es aufgrund der mexikanischen Kultur einen positiven Einfluss, da „Familie in Mexiko noch ein Heiligtum ist“. Für die Mexikaner sei Familie eine Bindung, die wirklich von Geburt an bis zum Alter und zum Tod durchhalte.
Allerdings gebe es auch in Mexiko – genauso wie in Deutschland – die Gefahr, „dass Gesetze als Fortsetzung der Wirtschaftspolitik erlassen werden“.