Am Volkstrauertag gedachten die Deutsche Evangelische und Katholische Gemeinde in Mexiko in einem Ökumenischen Gottesdienst der Kriegstoten des letzten Jahrhunderts, aber auch aller unter ungerechter Gewalt leidenden Menschen. In seiner Predigt betonte der evangelische Pfarrer Marc Reusch, dass es auch heute Unachtsamkeit und Oberflächlichkeit in der Wahrnehmung von menschlicher Not gebe. Viel mehr würden die Nachrichten über die Ungeschicke der sog. Promis berichten als z.B. von der sozialen Ungerechtigkeit, die zumal in Mexiko groß sei.
In Texten von zeitgenössischen Autoren und biblischen Lesungen wurde das uralte Thema von Flucht und Vertreibung angesprochen. Überall da, wo der Mensch die Wege Gottes verlasse, stelle sich auch Neid und Missgunst unter den Menschen ein. Gott aber will ein friedliches Zusammenleben der Menschen.
Zum Gedenken an die Kriegstoten und die leidenden Mitmenschen entzündeten die etwa 120 Gottesdienstbesucher Kerzen und stellten sie vor dem Altar ab. Gegen Ende der Ökumenischen Veranstaltung richtete sich der Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Mexiko, Viktor Elbling, an die versammelten Gläubigen. Auch er machte aufmerksam auf das Schicksal vieler leidender Mitmenschen, denen Sicherheit, Bildung und Gesundheitsfürsorge fehle.
Botschafter Helbling nahm im Anschluß die Gelegenheit zur Begegnung mit den Kirchenbesuchern bei einem Empfang in den Pfarreiräumen war, ehe er zusammen auf dem Deutschen Friedhof von Mexiko-Stadt zusammen mit dem Militärattaché eine Kranzniederlegung anläßlich des Volkstrauertages vornahm.